Finanzanlagen

Finanzanlagen: Frauen zeigen sich immer noch zurückhaltender als Männer

In den letzten Jahrzehnten hat sich in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt einiges für Frauen verändert. Ein erster Meilenstein wurde in der Bundesrepublik 1958 gelegt, als die Regierung beschloss, dass Frauen ein eigenes Bankkonto eröffnen und somit über ihre eigenen Finanzen verwalten dürfen. Hinzu kam das Gesetz, dass Frauen ohne die Erlaubnis des Ehemanns ein Arbeitsverhältnis eingehen dürfen und ab 1980 wurde zumindest schriftlich festgelegt, dass Frauen und Männern bei gleicher Tätigkeit das gleiche Gehalt zusteht.

Werfen wir einen Blick auf die aktuelle Situation, wird deutlich, dass Frauen so gut ausgebildet sind wie nie zuvor. Bezüglich der Hochschulabsolventen kommt es sogar regelmäßig vor, dass die Zahl der Frauen die der Männer übersteigt. Auch bezüglich der Einkommenssituation und des Vermögens zeichnet sich ein deutliches Wachstum ab. Global gesehen verfügen Frauen derzeit über etwa ⅓ des verfügbaren Vermögens und eine Steigung dessen wird erwartet. Dementsprechend wird es für das weibliche Geschlecht immer wichtiger, sich mit Finanzanlagen auseinanderzusetzen. Allerdings zeigen sich Frauen in diesem Bereich im Vergleich zu ihrem männlichen Pendant immer noch sehr zurückhaltend.

Auffallende Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht lässt sich in der Risikobereitschaft erkennen. So zeigen sich Frauen generell zurückhaltender, wenn sie sich mit dem Thema Finanzanlagen auseinandersetzen und auch bei der Art der Anlageform steht vorrangig die Sicherheit im Fokus. Frauen greifen bevorzugt zu klassischen Sparformen wie dem Sparbuch und weniger zu risikobehafteten Anlagemethoden wie Aktien oder Wertgütern.

Dass Frauen weniger risikofreudig sind, lässt sich nicht nur in der Finanzwelt beobachten. Auch bei Extremsportarten lässt sich ein Geschlechterunterschied feststellen. Zwar hat der Anteil der Frauen, die Risikosportarten ausüben, in der Vergangenheit zugenommen, doch zeigen Studien, dass sich das weibliche Geschlecht dabei deutlich weniger verletzt. Hintergrund ist, dass Männer in der Regel konkurrenzorientierter sind und deshalb ein höheres Risiko eingehen.

Selbst in der Gaming- und Glücksspiel-Branche spiegelt sich dieses Phänomen wider. In finanziellen Angelegenheiten lassen sich Frauen weniger auf Risiken ein, doch besuchen sie  wie auch Männer gerne Online Casinos, um dort an Slots, Roulette und Co. um Bargeld zu spielen. Ein Unterschied ist dabei hinsichtlich der gesetzten Beträge zu beobachten. So setzen Frauen in Echtgeld Casinos durchschnittlich niedrige Summen, während Männer gerne tiefer in die Tasche greifen. Umfragen zufolge riskiert das männliche Geschlecht mehr, weil sie den Nervenkitzel suchen, während Frauen in erster Linie Ablenkung und Entspannung als Grund für das Spielen benennen.

Frauen sind also mehr auf Sicherheit bedacht – man könnte meinen, dass dies in der Finanzwelt nicht unbedingt etwas Negatives ist. Problematisch ist jedoch die Folge, dass Frauen damit eine geringere Chance auf eine hohe Rendite haben. Vor dem Hintergrund, dass Frauen im Schnitt eine höhere Lebenserwartung als Männer aufweisen, wäre dies allerdings gerade wichtig.

Geldanlage

Gründe für die Zurückhaltung in der Finanzwelt

Ein Grund, warum Frauen das Thema Finanzanlagen gerne vertagen, liegt oftmals an mangelndem Interesse. Viele haben keine Freude daran, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zögern die Thematik daher heraus. Unter Umständen lässt sich das Thema jedoch nicht umgehen und viele Frauen räumen in solchen Fällen ein, sich lieber früher mit Finanzanlagen beschäftigt zu haben.

Ein weiterer Aspekt, warum manche Damen das Thema Finanzanlagen scheuen, liegt in dem mangelnden Fachwissen. Häufig sind es mangelnde Kenntnisse über die Möglichkeiten und Risiken, die sie davon abhalten, Investitionen zu tätigen. In Deutschland geben fast 30 % der Frauen an, überhaupt keine Vorstellung davon zu haben, wie sie ihr Vermögen anlegen sollten. Dies führt zwangsläufig zu einer Unsicherheit, die in Vermeidung endet.

Soziales und ökologisches Interesse

Wenn Frauen ihre Finanzanlagen selber in die Hand nehmen, fällt auf, dass diese einen stärkeren Fokus auf soziale und ökologische Faktoren legen als Männer. So beziehen sie ihre eigenen Wertvorstellungen mit in die Form ihrer Geldanlagen ein. Konkret bedeutet dies, dass Frauen mit ihrem Vermögen etwas Positives erreichen möchten und vermehrt zu nachhaltigen Finanzanlagen greifen. Dies spielt beim männlichen Geschlecht allenfalls eine untergestellte Rolle.

[Gesamt: 1   Durchschnitt:  5/5]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert