Handwerkskammer verbessert Ausbildungsqualität im holzverarbeitenden Handwerk

Handwerkskammer verbessert Ausbildungsqualität im holzverarbeitenden Handwerk

Holz gehört wahrscheinlich zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit. Schon vor Jahrtausenden wurde es nicht nur als Brennholz benutzt, sondern auch als Baumaterial oder Bestandteil von Waffen und Werkzeugen. An der Bedeutung von Holz als Werkstoff hat sich bis heute nichts geändert. Im Gegenteil, da es ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff ist, steigt die Nachfrage nach Produkten aus Holz wieder stark an. Entsprechend wichtig ist das auch das holzverarbeitende Handwerk.

Ausbildungsberufe im holzverarbeitenden Handwerk

Die bis dahin geltende Handwerksordnung (HwO) wurde 2004 novelliert. Seitdem gibt es den alten Begriff des Holzgewerbes nicht mehr. Deswegen zählen heute verschiedene Berufe zum holzverarbeitenden Handwerk. Die meisten davon finden sich im Ausbaugewerbe und in Gewerken für den privaten und gewerblichen Bedarf. Anerkannte Ausbildungsberufe im holzverarbeitenden Handwerk sind:

  • Bootsbauer
  • Böttcher
  • Bürsten- und Pinselmacher
  • Drechsler (inklusive Elfenbeinschnitzer)
  • Flechtwerkgestalter
  • Holzbildhauer
  • Holzspielzeugmacher
  • Parkettleger
  • Rolladen- und Sonnenschutz-Mechatroniker
  • Technischer Modellbauer
  • Tischler (Schreiner)

Insgesamt gibt es in Deutschland knapp 100.000 Handwerksbetriebe in einem Holzgewerbe. Dort durchlaufen gerade etwa 20.000 Azubinen und Azubis eine Berufsausbildung.

Was wird in der Ausbildung gelehrt?

Die Ausbildung im holzverarbeitenden Handwerk findet im dualen System statt. Das bedeutet eine Kombination von praktischer Lehre im Ausbildungsbetrieb kombiniert mit der Vermittlung der theoretischen Grundlagen in der Berufsschule. Die praktische Ausbildung läuft natürlich je nach dem zu erlernenden Beruf unterschiedlich ab. Trotzdem müssen alle zukünftigen Handwerker in der Holzverarbeitung einige grundlegende Fertigkeiten lernen. Dazu gehören zum Beispiel der Umgang mit handgeführten Werkzeugen wie Messer, Hobel, Feilen und andere sowie die Bedienung von Werkzeugmaschinen zur Holzbearbeitung. Zu den wichtigsten Maschinen in dieser Kategorie gehören zum Beispiel Handkreissägen oder Tauchsägen. Die Auszubildende lernen das Sägen, Bohren und Hobeln und wie sie Holzplatten mit Hilfe der Hinterschnittfunktion so zuschneiden können, dass ein nahtloser Übergang zwischen 2 Platten entsteht.

Die praktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb wird durch den Unterricht an der Berufsschule ergänzt, der in der Regel ein- bis zweimal pro Woche stattfindet. Neben allgemeinen berufsübergreifenden Fächern wie Deutsch, Mathematik, Englisch, Sport, Religion und Sozialkunde werden in fachspezifischen Fächern die theoretischen Grundlagen zur späteren selbstständigen Ausübung des Berufs vermittelt. Das Ziel der Berufsausbildung besteht darin, dem Auszubildenden eine umfassende berufliche Handlungsfähigkeit zu vermitteln. Sie/Er muss in der Lage sein, die übertragenen Aufgaben zu erfüllen und die dazu notwendigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse anwenden zu können.

Wie will das Handwerk die Ausbildung verbessern?

Das Handwerk war und ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Deutschlands. Es bietet eine gute Perspektive, weil deutsche Handwerkskunst weltweit einen guten Ruf genießt. Die Qualität der Produkte steht und fällt jedoch mit den handwerklichen und übrigen Fähigkeiten des Handwerkers, der das Produkt herstellt. Um in der sich ständigen verändernden Welt wettbewerbsfähig zu bleiben, muss das Handwerk die Ausbildung verbessern. Dazu dienen eine Reihe von Qualitätsstandards, die über die Mindestanforderungen wie die Beachtung gesetzlicher Bestimmungen und die Umsetzung des Ausbildungsvertrags hinausgehen. Folgendes schließen die Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungsqualität ein:

Gute Ausbildungs- und Führungskultur

  • Kommunikation mit gegenseitiger Wertschätzung
  • Wertschätzung vermitteln
  • Vertrauensverhältnis aufbauen
  • Einhaltung der gegenseitigen Vereinbarungen
  • Wechselseitige Erwartungen offenlegen
  • Belange der Beteiligten verstehen
  • Leistungen anerkennen
  • Interkulturelle Kompetenz erwerben

Gute Kommunikation

  • Regelmäßig mit Auszubildenden sprechen
  • Perspektiven aufzeigen
  • Positives Konfliktmanagement
  • Kommunikation mit den Auszubildenden und ihre Führung als wichtige betriebliche Aufgabe wahrnehmen
  • Ansprache und Kommunikation der Auszubildenden auf Anforderungen dieser Zielgruppe ausrichten

Ansprechpartner

  • feste Ansprechpartner für die Auszubildenden einsetzen
  • Aufgaben, Verantwortung und Ressourcen im Bereich Ausbildung offiziell übertragen
  • dafür ausgewählte Personen pädagogisch schulen

Begleitung des Lernprozesses

  • Auszubildende werden individuell gefördert und betreut
  • Ausbildungsplan genau einhalten
  • Unterstützungsangebote und Zusatzqualifikationen nutzen
  • praxisorientierte Ausbildung durch frühzeitiges selbstständiges Arbeiten
  • enge Zusammenarbeit von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb
  • Ausbildung verläuft kundennah
  • Eigenverantwortung der Auszubildenden wird gefordert

Fazit

Die Produkte des holzverarbeitenden Handwerks haben ein hohes Niveau. Damit das so bleibt, müssen die Betriebe kontinuierlich in die Verbesserung der Ausbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Das ist erforderlich weil zum einen die Anforderungen durch die Kunden ständig wachsen. Zum anderen spielen Veränderungen im sozialen Umfeld der Auszubildenden eine große Rolle. Dazu gehören zum Beispiel die familiären Verhältnisse oder auch die Herkunft der Auszubildenden. Immer mehr unter ihnen haben einen Migrationshintergrund. Das kann Probleme mit sich bringen, die durch eine Verbesserung der Ausbildung gelöst werden können.

Quellen und weiterführende Links:

https://handwerk.de/ausbildungsberufe/holzgewerbe

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